Einsamkeit

Einsamkeit

Wer sich der Einsamkeit ergibt,Ach der ist bald allein;Ein jeder lebt, ein jeder liebtUnd läßt ihn seiner Pein. Wer sich dem Weltgewühl ergibt,Der ist zwar nie allein.Doch was er lebt und was er liebt,Es wird wohl nimmer sein. Nur wer der Muse hin sich gibt,Der weilet gern allein,Er ahnt, daß sie ihn wieder liebt,Von ihm geliebt will sein. … (Bettina von Arnim, die ersten vier Strophen des Gedichtes)

Viktoria Lloyd-Barlow, All die kleinen Vogelherzen

Viktoria Lloyd-Barlow, All die kleinen Vogelherzen

Die Autorin bezeichnet sich selbst als autistische Person, die in ihrem Roman „All die kleinen Vogelherzen“ die LeserInnen mit in die Welt der autistischen Protagonistin Sunday nimmt, die mit ihrer sechszehnjährigen Tochter Dolly in ihrem Elternhaus lebt, das sie nach dem Tod ihrer Eltern bezogen hat. Sunday lebt sehr zurückgezogen, ist nicht gern in menschlicher Gesellschaft, weil sie die Menschen, ihre Gefühle, ihre Art zu sprechen nicht adäquat meint lesen zu können. Ihr Begleiter ist das Buch Benimmregeln für Damen;…

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Unterwegs im Nebel

Unterwegs im Nebel

Das W.u.T. (walken und talken) mit meiner Freundin fand heute Morgen im Nebel statt. Zauberhafte Motive gab es zu sehen, schwer zu fotografieren mit dem vorhandenen Equipment. Dennoch bin ich mit der Auslese zufrieden. Das Bild oben gefällt mir besonders gut, erinnert es mich doch an die Anfänge meiner fotografischen Versuche als Jugendliche, damals noch mit einer analogen Kamera, meist schwarz-weiß Filme eingelegt, weil ich die mit meinem damaligen Freund in der Dunkelkammer selbst entwickeln und bearbeiten konnte. Spannend –…

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Leichtigkeit

Leichtigkeit

Es war ein bewegtes, bewegendes Wochenende mit Heike Fushy, 5 Rhythmenlehrerin und psychologische Psychotherapeutin, in einer wundervollen Gruppe mit 16 TeilnehmerInnen unterschiedlichen Alters. Wir waren aufgefordert, ein Symbol für Leichtigkeit mitzubringen. Da ist viel Unterschiedliches mitgebracht worden – wie zu erwarten auch viele Federn, die ebenfalls große Unterschiede und Variationen aufwiesen. Welch feine Vielfalt im Sein und auch im Tanz! „Federleicht“ war es dann vielfach aber doch nicht. Das konnte einem schon vorher klar sein: Denn bevor der Schmetterling zu…

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Erinnerungen

Erinnerungen

Gestern war in NRW Feiertag. Einer meiner Söhne rief mich aus einem anderen Bundesland an. Als erstes schoss mir die Frage nach dem Feiertagstarif durch den Kopf: Haben sie dort auch einen Feiertag, damit das Gespräch nicht zu teuer wird? Doch die Zeiten, wo das Telefonieren noch Un-Summen kosten konnte, sind ja längst vorbei. Allerdings kann ich mich noch gut dran erinnern, dass ich als Studentin von einer Telefonzelle aus telefonieren musste, immer passendes Münzgeld in der Tasche, um den…

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1. November

1. November

Da draußen ist frühe Nebelnacht,Die hat den Tag um Stunden bestohlen,Hat aus den Fenstern Laternen gemacht.Ich möchte mir den Mond herholen,Daß ich einen hätt‘, der ewig lacht,Denn die Nacht ist wie ein schwarzes Bett.Dort hat der Tod, wie auf Lagern aus Kohlen,Gedankenlos als Dieb seine Ruhestätt‘.Weiß nicht, ist die Stadt draußen klein oder groß,Ob Menschen drin hausen, oder bin ich allein,Denn ein jeder Tag schwarz wie der Fluß fortfloß,Und beklagt gingen viele zur Nacht hinein.Auch Vater und Mutter haben gefragt,Und…

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31. Oktober

31. Oktober

Der Türmer, der schaut zu mitten der NachtHinab auf die Gräber in Lage;Der Mond, der hat alles ins Helle gebracht:Der Kirchhof, er liegt wie am Tage.Da regt sich ein Grab und ein anderes dann:Sie kommen hervor, ein Weib da, ein Mann,in weißen und schleppenden Hemden. … (1. Strophe der Ballade „Der Totentanz“ v. Johann Wolfgang v. Goethe)

Anne Cathrine Bomann, Rosa

Anne Cathrine Bomann, Rosa

Nach „Agathe“ und „Blautöne“ ist Rosa der dritte Roman der dänischen Schriftstellerin Anne Cathrine Bomann, die als Psychologin arbeitet und in Kopenhagen lebt. „Rosa“ ist ein Roman, der von einer besonderen Beziehung zwischen Vigga, einer jungen, sich oft einsam und isoliert fühlenden jungen Frau und einem Oktopus erzählt, der in einem Einzelbecken innerhalb eines Oceaneums lebt, in dem Vigga – über das Jobcenter vermittelt – für ein halbes Jahr ein Praktikum machen soll. Widerwillig tritt sie dieses an. Johannes, ihren…

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Eric Bergkraut, Hundert Tage im Frühling

Eric Bergkraut, Hundert Tage im Frühling

„Das Beste an Deinem Tod ist, dass ich nicht mehr fürchten muss, Du könntest sterben.“ Die Geschichte eines Abschiedes liest sich wie die letzte Liebeserklärung Eric Bergkrauts an seine verstorbene Frau Ruth Schweikert, einer Schweizer Schriftstellerin, mit der er drei gemeinsame Kinder hat. Sie alle haben Ruth auf ihrem letzten Weg – zum Schluss in den eigenen vier Wänden – jeder auf seine Art begleitet, unterstützt von zahlreichen Menschen, Ärzten, Pflegekräften, Musikern, Freunden: „Lauter Menschen, die den Eindruck machen, dass…

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