Räumen

Räumen

Die neuen Regale fürs Arbeitszimmer – bestellt noch im letzten Jahr – sind fertig und sollen geliefert werden. D.h. die alten Regale müssen ausgeräumt, demontiert und weggeschafft, die Regalinhalte zwischengelagert werden. Vorprogrammiertes Chaos?! Zwischendurch mache ich mir immer wieder klar: Das ist nur das Chaos vor der neuen Ordnung! Was finde ich da nicht alles wieder, Dinge, deren Suche ich inzwischen aufgegeben habe, die ich mittlerweile auch gar nicht mehr brauche. Das kann dann definitiv weg, eine einfach zu fällende…

Weiterlesen Weiterlesen

Durchschnittliche Genies

Durchschnittliche Genies

„Wenn wir Genies wollen, müssen wir uns mit ihrer Unbequemlichkeit abfinden, und das ist etwas, was die Welt nie tun wird. Sie wünscht sich Genies, will aber, daß sie sich genau wie der Durchschnitt benehmen.“ (George Moore)

Christine Koschmieder, DRY

Christine Koschmieder, DRY

Auf allen möglichen Kanälen sozialer Medien, in Rundfunk und Fernsehen etc. begegnet einem der Begriff „Dry January“. Gemeint ist damit eine – vor allem in Frankreich, Großbritannien und der Schweiz – verbreitete Kampagne, die dazu aufruft, im gesamten Januar, also vier Wochen lang als Krebs- und Alkoholprävention keinen Alkohol zu trinken. Christine Koschmieder bzw. die Ich-Erzählerin in ihrem (autobiografischen) Roman „DRY“ ist da am Ende weiter: Sie bezeichnet sich als (trockene) Alkoholikerin, die keinen Alkohol mehr trinken will, darf, wenn…

Weiterlesen Weiterlesen

Gespenstisch

Gespenstisch

Wer sich nur nach außen wendet, ohne zu sich selbst zurückzukehren, der geht als Gespenst um, und hat er, was er da draußen sucht, erreicht, so zeigt es sich, dass, was er erreicht hat, der Tod ist. (Dschuang Dsi)

Abschied

Abschied

Wie hab ich das gefühlt was Abschied heißt.Wie weiß ichs noch: ein dunkles unverwundnesgrausames Etwas, das ein Schönverbundnesnoch einmal zeigt und hinhält und zerreißt. Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen,das, da es mich, mich rufend, gehen ließ,zurückblieb, so als wärens alle Frauenund dennoch klein und weiß und nichts als dies: Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen,ein leise Weiterwinkendes – , schon kaumerklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum,von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen. (Rainer Maria Rilke)

Robert Seethaler, Jetzt wirds ernst

Robert Seethaler, Jetzt wirds ernst

„Mein Weg zum Theater war verschlungen. Unvorhersehbar. holprig. Als Kind hasste ich es sogar, angesehen und vorgeführt zu werden.“ Wie kommt also das Kind eines Elternpaares, das ein Friseurgeschäft in der Provinz betreibt, zum Theater? Über Umwege. Auslöser ist Lotte, ein Mädchen mit grell-pinken Nägeln, die ihn an ein Chevrolet erinnert, das er einmal gesehen und bewundert hat. Eines Morgens sitzt sie einfach so auf seinem Lieblingsplatz auf dem Schulhof, mit einem kleinen, dünnen, gelben Heft im Schoß: „Alles an…

Weiterlesen Weiterlesen

Museumsbesuch

Museumsbesuch

Gern gehe ich in Ausstellungen.Erlebe die Museen, die Ausstellungsobjekte, komme ins Staunen, ins Spüren. Merke, wie ich mehr oder weniger in Resonanz gehe bzw. komme, höre mir beim Denken zu angesichts der Gesehenen, Erlebten. Stelle mir dann auch vor, welches Bild ich für mich, mein Zuhause auswählen würde. Machmal gar nicht so einfach. Oft ist es aber auch das Museum selbst, das mich fasziniert, die Licht- und Schattenspiele, die Art der Hängung, die Bilderrahmen, und die kann ich dann auch…

Weiterlesen Weiterlesen

Rauchfreiheit – allüberall

Rauchfreiheit – allüberall

Als Nichtraucherin bin ich dankbar, dass rauchfreie Zonen mittlerweile – fast überall – selbstverständlich sind.In den 80igern – nach der Geburt meines ersten Sohnes – habe ich mich im Kollegium für ein rauchfreies Lehrerzimmer eingesetzt, weil mir jedesmal übel wurde, wenn ich mich dort längere Zeit aufhalten musste. War das eine Konferenz! Laute, wütende Kommentare und Fragen, ob ich ihnen das Rauchen verbieten wolle. Nee, wollte ich nicht, ich wollte nur nicht mitrauchen müssen – ganz einfach. Zunächst sollten die…

Weiterlesen Weiterlesen

Sturm

Sturm

Sturm! Über das schwarzblaue Meer,mit weißen Kämmen,bäumen sich seine Drachen. Wie sie sich werfen! Wütend! Wasserbergetaumeln, tanzen,türmen sich in den Himmel,zerschellen zu Schlünden. Ich kann mich nicht losreißenvon soviel Schönheitund Kraft! (Rolf Wolfgang Martens)

In der Neujahrsnacht

In der Neujahrsnacht

Die Kirchturmglocke schlägt zwölfmal Bumm.Das alte Jahr ist wieder mal um.Die Menschen können sich in den GassenVor lauter Übermut gar nicht mehr fassen.Sie singen und springen umher wie die FlöheUnd werfen die Mützen in die Höhe.Der Schornsteinfegergeselle SchwerzlichKüßt Herrn Conditor Krause recht herzlich.Der alte Gendarm brummt heute sogarEin freundliches: Prosit zum neuen Jahr. (Joachim Ringelnatz)