Frieden

Frieden

Damit es Frieden in der Welt gibt,müssen die Völker in Frieden leben. Damit es Frieden zwischen den Völkern gibt,dürfen sich die Städte nicht gegeneinander erheben. Damit es Frieden in den Städten gibt,müssen sich die Nachbarn verstehen. Damit es Frieden zwischen Nachbarn gibt,muß im eigenen Haus Frieden herrschen. Damit im Haus Frieden herrscht,muß man ihn im eigenen Herzen finden. (Laotse)

Komm Schwester

Komm Schwester

1 Komm Schwester, gib mir Deine HandWir wolln gemeinsam ein Stück Weges ziehnIm Schatten, wo die grauen Blumen blühnUnd abseits schreitend, alle Laute fliehnKomm Schwester – 2 Die Schatten kühlen… SchwesterleinSie kühlen jedes Leid so zart und lindWie Kinderkuss, wie weicher weisser WindDie Schatten kühlen und die Nacht ist blindKomm Schwester 3 Hüll deine Trauer in sie einDu kleine liebe KummerköniginKomm Gute – – Zielirr, ohne Zweck und SinnUnd schweigend schreiten wir still für uns hinDurchs Dunkel – – (Alfred…

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Annie Ernaux, Das andere Mädchen

Annie Ernaux, Das andere Mädchen

„Das andere Mädchen“ ist ein längerer Brief an die tote Schwester, von der die Ich-Erzählerin lange überhaupt nichts wusste. Von der Existenz dieser Schwester hat sie auch nicht offiziell von ihren Eltern erfahren, sondern eher aus Zufall durch ein von ihr belauschtes Gespräch zwischen ihrer Mutter und einer jungen fremden Frau aus Le Harvre, die ihre Schwiegereltern in der Stadt besucht, in der auch die Ich-Erzählerin mit ihren Eltern lebt. „Ich kann die Erzählung nicht Wort für Wort wiedergeben, nur…

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Februar

Februar

O wär im Februar doch auch,Wie’s andrer Orten ist der Brauch,Bei uns die Narrheit zünftig!Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,Nicht einmal herzlich närrisch ist,Wie wäre der zu andrer FristWohl jemals ganz vernünftig. (Theodor Storm)

Jannie Regnerus, Das Lamm

Jannie Regnerus, Das Lamm

Immer mal wieder habe ich in Romanen Anregungen gefunden, sei es das Parfüm einer Protagonistin, das ich ausprobiert und auch für mich als angenehm empfunden habe, sei es die erwähnte Lektüre oder ähnliches. Dieser nur etwa 100 Seiten umfassende Roman könnte mich inspirieren, nach Gent zu fahren, um mir den Genter Altar von van Eyck anzusehen, der mit seiner Bildsymbolik in „Das Lamm“ eine wichtige Rolle spielt und im inneren Einband in ausgewählten schwarz-weißen Ausschnitten den Roman umschließt. „Joris beugte…

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Lösch mir die Augen aus

Lösch mir die Augen aus

Lösch mir die Augen aus: ich kann dich sehn, wirf mir die Ohren zu: ich kann dich hören, und ohne Füße kann ich zu dir gehn, und ohne Mund noch kann ich dich beschwören. Brich mir die Arme ab, ich fasse dich mit meinem Herzen wie mit einer Hand, halt mir das Herz zu, und mein Hirn wird schlagen, und wirfst du in mein Hirn den Brand, so werd ich dich auf meinem Blute tragen. (Rainer Maria Rilke)

Wandel

Wandel

Wo Schönheit ist, da ist auch Häßlichkeit.Wenn etwas richtig ist, ist etwas anderes falsch.Wissen und Unwissenheit hängen voneinander ab.Verblendung und Erleuchtung bedingen einander.So war es schon immer.Wie könnte es jetzt anders sein?Das eine loswerden, das andere halten wollen –das muß ein lächerliches Schauspiel abgeben.Auch wenn du sagst, alles sei wunderbar,du mußt dich doch mit dem sich stets Wandelnden abgeben. (Daigu Ryôkan)

Sahra Knausenberger, Elke Ehninger, Die Wildmohnfrau

Sahra Knausenberger, Elke Ehninger, Die Wildmohnfrau

Im Kunstanstifter Verlag ist dieser großformatige Roman Sarah Knausenbergers erschienen, der Roman einer ungewöhnlichen, unsteten Kindheit, illustriert von Elke Ehninger und ausgestattet mit einem leserfreundlichen farbigen Lesebändchen. Text und Illustrationen gehen – wie bereits in „Wenn ich Flügel hätte“ – eine sich jeweils ergänzende, verfeinernde, gelungene Symbiose ein. Sie ruft, liegt, wartet,deine Kindheit.Sie lacht, weint, summt,bis du endlichzurückkommstund sie dich wieder kleiden kann. Diese Zeilen der Autorin sind sind dem Roman vorangestellt, der mit Mias Schulabschluss beginnt, der Ich-Erzählerin: „Ich…

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Stimmen des Meeres

Stimmen des Meeres

Schillernde, lachende, tosende WellenSingen und klingen wie silberne Schellen,Wiegen ein Lied auf den Fluten daher;      Ich, ich, ich bin das Meer! Grau, wie geschmolzenes Blei, müde kauernWasser und Wogen; sie warten, sie lauern – –Wälzen wohl Töne, geheimnisvoll, schwer:      Ich – – Ich – – Ich bin das Meer! Wolken und Wogen in wirbelnden WetternBrüllen gen Himmel.  Sie dröhnen, sie schmetternLandwärts den Siegesgesang, trotzig und hehr:      Ich!   Ich!   Ich!      Bin…

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