Stillleben
Lebens-Kunst schauen, wahrnehmen, sehen, arrangieren, kombinieren …und sich am Ergebnis erfreuen
Lebens-Kunst schauen, wahrnehmen, sehen, arrangieren, kombinieren …und sich am Ergebnis erfreuen
Kassenbehausung
Geht ein Windhauch durch den weißen Flieder,Hundert Blütensterne regnen nieder.Einer schwebt und fällt auf meine Hand . . .Bist du eines nahen Glückes Pfand?Oder bringst du eine leise Mahnung,Dass des viel zu trüben Todes AhnungDiese Stunde mich wie dich gestreift? – – – (Ernst Goll)
Manchmal, wenn ich nachts nicht schlafen kann, höre ich Radio. Dort habe ich einem interessanten Gespräch/Interview mit der Schriftstellerin Ulrike Draesner zugehört, das mich dazu animiert hat, Bücher von ihr zu bestellen. Das erste: „Eine Frau wird älter“ – Ein Aufbruch. Es ist eine interessante, kritisch humorvolle und gleichzeitig poetische Auseinandersetzung mit den Wechseljahren der Frau in unserer heutigen Gesellschaft. Ulrike Draesner lässt Recherchen, Berichte anderer Frauen, eigene Erfahrungen, Romane anderer Schriftstellerinnen einfließen, die deutlich machen, dass das Thema „Wechseljahre“…
In einer Einbahnstraße kommt mir ein Fahrzeug in der nicht erlaubten Fahrtrichtung entgegen. Der Fahrer wendet dann und parkt in der korrekten Richtung ein. Ich frage den Fahrer, ob ihm nicht klar sei, dass das eine Einbahnstraße sei. „Doch.“„Und warum fahren Sie dann in der falschen Richtung?“„Weil ich Zeitdruck habe.“…„Ja, weil ich Zeitdruck habe.“ „Wie wäre es denn, wenn Sie das nächste Mal früher losfahren oder einfach das Fahrrad benutzen, denn damit können Sie hier in beide Richtungen fahren.“
Heute in einem hiesigen Baumarkt auf der Suche nach Haushaltskerzen. Ich lese das folgende Schild und denke: Ein verspäteter Aprilscherz. Von Wegen. ein Mitarbeiter bestätigte, dass hinter dem Schild, an der hinteren Stelle, an der keine Kerzen mehr stehen, ein Rotkehlchenpaar brütet, sorgsam beschützt von den Mitarbeitern, die auch für das Anbringen des Schildes gesorgt haben. Vogel im Busch Kleiner Vogel in den Zweigen,Bleib hübsch sitzen, singe weiter,Keine Pfeile führ‘ ich bei mir,Singe fort, das ist gescheiter. Bange nicht, ich…
„Glas, GlasWas ist das?Es ist und ist nicht,Es ist Licht und kein Licht,Es ist Luft und nicht Luft,Es ist duftloser Duft.Und doch ist es hart,Ungesehen harte GegenwartDem gefangenen Vogel, der es nicht siehtUnd den es in die Weite zieht.Ein Lied möchte ich dichten von Glas,Einen Hymnus ersinnenIm Geiste tief innen vom trockenen Nass. Glas, GlasWas ist das?Es glänzt wie Wasser und ist nicht nass.Gieß Wasser in ein gläsernes GlasKlar und rein:Es wird Glas im Glase sein.Und ist es Wein,Dann ist…
Bücher – Nein, ich bitte Sie inständig:Nicht mehr fragen! Laß dich doch belehren!Bücher, auch wenn sie nicht eigenhändigHandsigniert sind, soll man hoch verehren.Bücher werden, wenn man will, lebendig.Über Bücher kann man ganz befehlen.Und wer Bücher kauft, der kauft sich Seelen,Und die Seelen können sich nicht wehren. (Joachim Ringelnatz, letzte Strophe seines Gedichts, Der Bücherfreund)
Die Lebenslust hat nicht den Grund im bloßen Sein, Im steten Werden liegt des Lebens Reiz allein.(Friedrich Güll)
Wenn du nicht froh kannst denken,Obwohl nichts Hartes dich bedrückt,Sollst du ein Blümchen verschenken,Aufs Geratewohl von dir gepflückt. Irgendein staubiger, gelber, –Sei’s Hahnenfuss – vom Wegesrand.Und schenke das Blümchen dir selberAus linker Hand an die rechte Hand. Und mache dir eine VerbeugungIm Spiegel und sage: „Du,Ich bin der Überzeugung,Dir setzt man einzig schrecklich zu. Wie wär’s, wenn du jetzt mal sachlichFleissig einfach arbeiten tätst?Später prahle nicht und jetzt lach nicht,Dass du nicht in Übermut gerätst.“ (Joachim Ringelnatz)