Gespräch einer Hausschnecke mit sich selbst
Soll i aus meim Hause raus?Soll i aus meim Hause nit raus?Einen Schritt raus?Lieber nit raus?Hausenitraus –HauserausHauseritrausHausenausRauserauserauserause … (Christian Morgenstern)
Soll i aus meim Hause raus?Soll i aus meim Hause nit raus?Einen Schritt raus?Lieber nit raus?Hausenitraus –HauserausHauseritrausHausenausRauserauserauserause … (Christian Morgenstern)
hörbare Stille nur wenige sind noch unterwegseher in sich gekehrtRückzug (© mona lisa)
Koketterie ist Egoismus in der Form der Schönheit. (Johann Wolfgang von Goethe)
In „Geschlossene Gesellschaft“ von Verena Stauffer schreibt eine Ich-Erzählerin, die zu Beginn des Lock-Downs eine neue Wohnung in Wien bezogen hat und so ziemlich auf sich selbst zurückgeworfen ist, in tagebuchartigen Einträgen von ihren merk-würdigen Erlebnisse in und mit der Außenwelt, der Natur, anderen Zeitgenossen, mit sich selbst und ihrer eigenen Innenwelt. Zeitraum ist der 7. November 2020 bis zum 28. Februar 2021. „Trotz allem, nichts Umwerfendes geschieht, betrachtet man ausschließlich das Leben innerhalb meiner vier Wände. Ich sitze in…
Ich ruhe still im hohen grünen Gras sende lange meinen Blick nach oben, Grillen ringsumschwirrt ohn‘ Unterlass, Himmelbläu wundersam umwoben. Und schöne weiße Wolken ziehn dahin durch’s tiefe Blau, wie schöne stille Träume; – mir ist, als ob ich längst gestorben bin, und ziehe selig mit durch ew’ge Räume. (Hermann Almers)
Ich liebe Licht, Sonne und die Licht- und Schattenspiele, die sich daraus ergeben. Ich gehe mit ihnen in Resonanz und komme in Kontakt mit meinem eigenen Licht, meinem – oft verschatteten – Leuchten, gedimmt aufgrund verschiedener Lebensereignisse, die in ihrer Heftigkeit erst einmal angenommen, verarbeitet, verdaut und integriert werden wollen. Diese oft bewegten Licht- und Schattenspiele sind Symbole menschlichen Lebens, weil das eine ohne das andere gar nicht möglich wäre, beides oft auch gleichzeitig nebeneinander existiert. Eine nur scheinbare Paradoxie….
Dieser Baumschwamm – Froschkönig? oder Tangotänzerin? – „konkurrierte“ heute früh mit der aufgehenden Herbstsonne. Farbspiele der besonderen Art.
Rötlich dämmert es im Westen,Und der laute Tag verklingt,Nur daß auf den höchsten ÄstenLieblich noch die Drossel singt. Jetzt in dichtbelaubten Hecken,Wo es still verborgen blieb,Rüstet sich das Volk der SchneckenFür den nächtlichen Betrieb. Tastend streckt sich ihr Gehörne.Schwach nur ist das Augenlicht.Dennoch schon aus weiter FerneWittern sie ihr Leibgericht. Schleimig, säumig, aber stete,Immer auf dem nächsten Pfad,Finden sie die GartenbeeteMit dem schönsten Kopfsalat. Hier vereint zu ernsten Dingen,Bis zum Morgensonnenschein,Nagen sie geheim und dringenTief ins grüne Herz hinein. ……
Buntes Laub in stiller Luft,Matter Herbsttagsonnenschein,Berge in der Ferne Duft, —Sommerfäden spinnt mich ein! Farben, Linien, blass und weichWie gedämpft durch stillen Schmerz —In der Schwermut ZauberreichStarrt und zieht’s mein wissend Herz. Und Erinn’rung steigt empor,Wie der Duft von welkem Laub,Flüstert leise mir ins OhrUnd sinkt welkend in den Staub. Still mein Herz den Sang vernahm:„Immer kam der Herbst zurück,Wiedersehn und Abschied kamUnd es kam — es kam! — das Glück. Aber eines blieb sich gleich:Ew’ger Sehnsucht stiller Schmerz“ —— — — — —…
Nach den im letzten Jahr erschienenen „Berliner Briefen“ ist nun im Verlag „Das kulturelle Gedächtnis“ der Roman „Verlorene Stürme“ von Susanne Kerckhoff erschienen, versehen mit einem Nachwort von Peter Graf. Marete Kartens ist eine mutterlos aufwachsende Gymnasiastin, die bei ihrem Vater, einem Schriftsteller, in gutbürgerlichen Verhältnissen lebt. Sie kennt seine Werke in- und auswendig, da sie es ist, die für ihn die Stücke auf der Maschine abschreibt. Auf der einen Seite ist sie ihm ganz nah: „Die Liebe zum Alleinsein,…