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Kategorie: Buch-Rezensionen

Tschingis Aimatow, Djamila

Tschingis Aimatow, Djamila

Diese Liebesgeschichte beginnt mit der Beschreibung eines kleinen Bildes mit schlichtem, schmalen Rahmen, auf dem man „den Rand des fahlen Herbsthimmels und scheckige, vom Wind gejagte Wolken über einer fernen Bergkette (sieht). … Der ausgewaschenen Fahrrinne entlang ziehen sich die Spuren zweier Fußgänger hin. Je weiter sich die Spuren entfernen, um so deutlicher werden sie, und die beiden Wanderer selbst scheinen beim nächsten Schritt hinter den Rahmen zu verschwinden. Der eine von ihnen … Aber ich will nicht vorauseilen.“ Es…

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Anna Job, Corinna Pourian, Muschmamm

Anna Job, Corinna Pourian, Muschmamm

Nach „Salzige Milch“ ist „Muschmamm“ das zweite gemeinsame Buch von Anna Job (Text) und Corinna Schmerlter-Pourian (Illustration) im Kunstanst!fterverlag. Es ist im weitesten Sinne die Fortsetzung von „Salzige Milch“, da es den Alltag mit einem Kindergartenkind in allen möglichen Situationen und Varianten darstellt, wiederum nicht in einem fortlaufend erzählten Text, sondern in Gedankenschnipseln, möglichen Reaktionen anderer auf ihren Umgang mit dem Kind, ihrer Lebensart und ihrem Aussehen. Das Kind liefert denn auch die Definition von „muschmamm“: „Sei nicht so muschmamm“,…

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Margaret Goldsmith, GOOD-BYE FÜR HEUTE

Margaret Goldsmith, GOOD-BYE FÜR HEUTE

Karin, Medizinstudentin im 3. Semester, lebt mit ihrer verwitweten Mutter Jean und ihrem Zwillingsbruder Erhard nach dem Tod des Vaters im ehemaligen Stadtdomizil der Familie von Tarnowitz. Freiberuflich verfasst die gebürtige Amerikanerin Theaterkritiken für französische und englische Zeitungen sowie Kolumnen mit dem Titeln „Aus dem Leben“ für eine Berliner Tageszeitung und einige Provinzblätter. Denn der ihr hinterlassene Besitz ihres Mannes ist in der Inflationszeit zu einem Nichts „geschmolzen“. Sie liebt ihre Tätigkeit und die damit verbundene Freiheit. Allein ihrer Tochter…

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Roddy Doyle, Die Frauen hinter der Tür

Roddy Doyle, Die Frauen hinter der Tür

– Ich weiß nicht, was ich tun soll.– Tu gar nichts, sagte Paula. – Tu das, was du willst. – Hast du das getan?– Hab ich was getan?– Getan, was du wolltest, sagte Nicola. – Jemals?– Himmel sagte Paula. – Na ja … Ich habe deinen Vater geheiratet. – Und das war’s?– Und ich habe ihn rausgeworfen.Sie lächelte. – Bitte sehr, da hast du’s sagte Paula. – Der Anfang und das Ende – sozusagen.-Okay.– Nur die Jahre dazwischen waren scheiße,…

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Suleiman Addonia, Die Sehenden

Suleiman Addonia, Die Sehenden

„Manchmal müssen wir uns entscheiden, was mehr wehtut: unsere Geschichten zu erzählen, in all ihren Farben und Formen, egal wie abstoßend sie sind, oder den Preis dafür zu bezahlen, wenn sie unerzählt bleiben.“ Und Hannah entscheidet sich, ihre Geschichte zu erzählen, nachdem sie – ziemlich entsetzt – festgestellt hat, dass sich bei der britischen Einwanderungsbehörde niemand, wirklich niemand für ihre Geschichte bzw. für die tatsächlichen Gründe ihrer Migration interessiert. Ihre Anwältin erklärt ihr, dass die „Eindampfung“ ihrer Geschichte die Wahrscheinlichkeit…

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Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

Hans Christian Andersen, Lieblingsmärchen von Kat Menschik

(© Kat Menschik, Galiani Verlag) Kat Menschiks „Lieblingsmärchen“ von Hans Christian Andersen, dessen 220 igster Geburtstag dieses Jahr gefeiert wird, sind ein weiterer Band in der Reihe der Lieblingsbücher des Galiani Verlages. Diese fünf Märchen hat Kat Menschik ausgesucht und auf ihre unnachahmliche Art illustriert:– Das Liebespaar, – Die Schnecke auf der Rosenhecke, – Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern, – Das hässliche junge Entlein – Die Prinzessin auf der Erbse Ergänzt werden diese Märchen durch eine Puppenspielversion des Märchens…

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Helene Bracht, Das Lieben danach

Helene Bracht, Das Lieben danach

„Some of you want to use you, some of them want to get used by you.“Mit dieser Liedzeile aus den Achtzigern des letzten Jahrhunderts beginnt „Das Lieben danach“ – ein Buch, das nur schwer einzuordnen ist. Es enthält klare autobiografische Elemente einer Missbrauchserfahrung der Autorin in ihrer Kindheit durch einen im Haus der Eltern wohnenden Untermieter, den die Mutter aufgrund seiner Bildung, Belesenheit und künstlerischen Ambitionen – er bezeichnet sich zeitweilig als Schriftsteller – verehrt, ja nahezu vergöttert hat. Darüberhinaus…

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Michael Köhlmeier, Die Verdorbenen

Michael Köhlmeier, Die Verdorbenen

„Heute habe ich einen Begriff: Unschuld. Wir sind unschuldig gewesen. Wobei die Schuld darin bestünde, nicht zu wissen, was man anderen antut.“ So beginnt Michael Köhlmeiers neuer Roman, der in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn spielt und von Johann erzählt, einem Studenten der Germanistik und wissenschaftlichen Politik, der sich nicht wirklich für Politik interessiert, aber „für Revolten und Revolutionen“ schon, dem Marx, Lenin, Che Guevara gefallen als Ikonen der „Strenge, Gerechtigkeit und Rache“,…

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Florentine Anders, Die Allee

Florentine Anders, Die Allee

Florentine Anders hat mit „Die Allee“ einen Roman geschrieben, der die Geschichte ihrer Familie aus wechselnden Perspektiven der Protagonisten – Hermann, Isi und Isa – erzählt und gleichzeitig die des Bauhauses und der Stadtentwicklung des östlichen Teils Berlins nach dem 2. Weltkrieg anhand ihres bekannten Großvaters Hermann Henselmanns, der als bedeutender und das Stadtbild Berlins prägender Architekt der DDR galt. Florentine Anders, die Enkelin des Architekten Herman Henselmanns, vermag es, auf interessante Weise die Familiengeschichte einzubetten in die wechselhafte Geschichte…

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günter abramowski, wer ist wir

günter abramowski, wer ist wir

„wer ist wir“ ist der neue Gedichtband Günter Abramowskis, geprägt von einer gewissen Altersmelancholie, die etwa sichtbar wird in Gedichten mit Kindheitsepisoden. Krankenhausaufenthalte „vom verstande ignoriert“ sind dann durch ein „zeitentauchen“ als „privileg des alters“ wieder da und können dichterisch verarbeitet werden: „eines tages überraschten mich im nichts-tun des altersbilder der schweren krankheit in kindertagen“ Günter Abramowski lotet in und mit seinen Gedichten die „tiefens des lebens“ aus, die „kraft der erinnerung/ vergangenheitszukunftfrei“ daherkommen. Und kommt zu der Erkenntnis, wir…

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