Dort wucherte Mohn

Dort wucherte Mohn

Wir gingen in helle Kornfelder hinein.Dort wucherte Mohn rotfleckig am Rain,Fein klingen dort Ähren dem Ohr MelodeinUnd wiegen die Köpfe leise und träge,Und heiße Dinge liegen am Wege.Nicht Körner allein im Kornfeld gedeihn,Mohnrote Flecken, die lecken am Blut,Die können im Feld ein Brennen anstecken;Wir haben geküßt und nicht ausgeruht. (Max Dauthendey)

Soldatenlied

Soldatenlied

Es steigen aus den SaatenDie Lerchen fromm und kühn,Indessen die GranatenWie riesengroße Mohnköpf blühn. Kornblumen stehen vieleUm uns, so frisch und rein,Die sind wie wir nur ZieleUnd werden bald zerschossen sein. Es steht ein Haus am WegeUm das die Kugeln wehn,Wenn ich mein Haupt hinlegeWill ich in seine Fenster sehn. Dann ist mir so, als würdeDraus winken Mutters HandUnd meines Lebens BürdeSchläft besser in dem fremden Land. (Alfons Petzold) Ein Gedicht aus alten Zeiten, hätte es nicht für möglich gehalten,…

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Roter Mohn

Roter Mohn

Aus urheberrechtlichen Gründen wage ich es nicht, das Gedicht „Roter Mohn“ von Johannes Brobowski hier abzudrucken, sondern verweise daher auf folgenden Link: http://www.planetlyrik.de/eva-demski-zu-johannes-bobrowskis-gedicht-roter-mohn/2020/02/

Shulamit Lapid, Lokalausgabe

Shulamit Lapid, Lokalausgabe

„Lokalausgabe“ ist Lisi Badichis – Reporterin bei der Zeit im Süden – erster Fall. Sie ist eine sehr engagierte, zugewandte, Menschen achtende Journalistin, die ihre Arbeit gern, sorgfältig und mit viel innerem und äußerem Engagement macht. In der Redaktion wird sie „Lisi die Bekloppte“ genannt. Das stört sie nicht wirklich, lässt man sie nur arbeiten. Trotz ihrer Größe, war sie keine Frau, „die man groß bemerkte, obwohl man sie nicht gerade als leicht zu übersehen bezeichnen konnte – nicht mit…

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Einen Platz für die Liebe

Einen Platz für die Liebe

„Trotzkraft“ ist ein Begriff, der heute Morgen in der Sendung „Kirche im WDR“ gefallen ist, die von einem Brautpaar berichtet, das während des Ukrainekrieges in der U-Bahnstation von Charkiw geheiratet hat. Dort hat es Zuflucht vor den Bomben gefunden. Auf die Frage, warum sie gerade jetzt heiraten und nicht auf bessere Zeiten warten, sagt der Bräutigam: Trotz all des Schreckens, der in Charkiw und in der Ukraine passiert, gibt es einen Platz für die Liebe. Es gibt Freundlichkeit. Mögen auch…

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Clare Sestanovich, Objekte des Begehrens

Clare Sestanovich, Objekte des Begehrens

Durchgängig sind Frauen die Hauptpersonen dieser Erzählungen, die ungewöhnliche Einblicke in scheinbar gewöhnliche Leben geben. Was sich dann – bei näherem Hinsehen und im Verlauf der Geschichten verändert. Andere wiederum – zum Beispiel „Eingewöhnung“ – beginnen schon ein wenig anders: „Ob sie mit ihm ausgehen möchte, fragte er sie am Stausee, wo sie im Sommer nackt baden ging. … Sie rubbelte sich gerade die Haare trocken, als er auftauchte, und sie hatte keine Hose an. Ihr Schamhaar war nicht getrimmt….

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Vorfreude

Vorfreude

Vorfreude auf die nächsten Veranstaltungen bei den Ruhrfestspielen. Und der neue Katalog des Konzerthauses Dortmund liegt auch auf dem Tisch. An Stornierungen mag ich nicht denken, dann würde ich nichts mehr planen können und wollen. Es reicht, wenn ich mich im konkreten Fall damit abfinden muss, wenn Veranstaltungen, warum auch immer ausfallen oder nicht besucht werden können. Und nicht schon im Vorfeld – Was wäre wenn … beschäftigt sich meist mit Möglichkeiten in der Zukunft, die dann oft genug nicht…

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Türen

Türen

ziehen oder drückenoffen oder geschlossenSchutz oder AusschlussNeubeginn oder Abschluss…mögen sie offen sein für ein herzliches Miteinanderfür Frieden und Eintrachtfür sinnvollen Neubeginnda wo sie – eine zeitlang – geschlossen waren. (© mona lisa)

Lauschen und Staunen

Lauschen und Staunen

Vor lauter Lauschen und Staunen sei still,du mein tieftiefes Leben;dass du weisst, was der Wind dir will,eh noch die Birken beben. Und wenn dir einmal das Schweigen sprach,lass deine Sinne besiegen.Jedem Hauche gieb dich, gieb nach,er wird dich lieben und wiegen. Und dann meine Seele sei weit, sei weit,dass dir das Leben gelinge,breite dich wie ein Feierkleidüber die sinnenden Dinge. (Rainer Maria Rilke)

Verleser

Verleser

Habe mir einen Hocker zur Auswahl schicken lassen. Ich habe nämlich die Angewohnheit, meine Füße im Sitzen gern hochzulegen. Meine Mutter hatte dafür eine „Fußschaukel“. Der Postbote überreicht mir das Paket mit dem Satz: „Für einen Beton-Hocker ist das Paket aber ganz schön leicht.“ „Wieso Beton?“„Ja, steht doch auf dem Paket!“ Dann erkennt er seinen Verleser und wir beide können herzlich darüber lachen.Der Tag ist gerettet ;).